Ein neues RNA-basiertes Medikament, Lepodisiran, hat die Forscher verblüfft, indem es das Lipoprotein(a) mit einer einzigen Dosis um 94 % reduzierte. Aber sind Ärzte bereit, sich darauf einzulassen?
Bei einer Sermo-Umfrage mit mehr als 600 Ärztinnen und Ärzten gaben 85 % an, dass die Reduktion von Lp(a) bezüglich der Prävention von kardiovaskulären Erkrankungen extrem oder mäßig signifikant sein könnte. Die Zuversicht wird durch die Forderung nach weiteren Daten jedoch gedämpft: Nur 20 % der Ärzte sind „sehr zuversichtlich“, was die langfristige Sicherheit von Lepodisiran betrifft, während 40 % unbekannte Langzeit-Nebenwirkungen als ihre größte Sorge nannten, dicht gefolgt von begrenzten Daten aus der klinischen Praxis und Kostenproblemen.
“Die Reduktion ist zwar vielversprechend, aber vor der umfassenden Verwendung sind Sicherheitsprofile und langfristige Ergebnisse aus der klinischen Praxis unerlässlich.” – Pathologe auf Sermo
“Wir haben diese Arten von Medikamenten bereits gesehen. Bis wir harte Endpunkte, wie z. B. die reduzierte Mortalität, sehen, bleibt der klinische Wert ungewiss.” Kardiologin auf Sermo
Ärzte sagen, dass sie der Verordnung mit Bedacht offen gegenüber eingestellt sind, wobei 62 % angeben, dass es sehr oder einigermaßen wahrscheinlich ist, dass sie es Hochrisikopatienten anbieten werden, wenn es zugelassen wird. Aber wenn es darum geht, das Vertrauen zu stärken, wünschen sich 72 % langfristigere kardiovaskuläre Ergebnisdaten sowie Sicherheitsdaten aus der klinischen Praxis. Einige Ärztinnen und Ärzte auf Sermo brachten ebenso die Skepsis der Patienten gegenüber RNA-basierten Therapien zum Ausdruck.
Die Kernpunkte
Lepodisiran könnte ein Durchbruch in der Cholesterin-Betreuung sein und Ärztinnen und Ärzten ein Instrument zur Reduktion des ‚getarnten‘ Cholesterins an die Hand geben. Aber Begeisterung und Vorsicht halten sich die Waage. Sicherheit, Erschwinglichkeit und Ergebnisse aus der klinischen Praxis werden letztendlich bestimmen, ob dieses Medikament sein Versprechen erfüllt.
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