Sich abzeichnende Krankheiten: Was Ärzte beobachten

Eine neue Sermo-Umfrage zeigt die zunehmende Besorgnis von Ärzten, was die globale Bedrohung durch sich abzeichnende Infektionskrankheiten betrifft. Von nahezu 1.000 befragten Ärzten sind 65 % der Meinung, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre eine weitere große Pandemie wahrscheinlich ist. Nur 14 % sagten, dass dies unwahrscheinlich sei.

Was ist für diese Besorgnis verantwortlich? Sermo-Mitgliedern zufolge sind die Zunahme der globalen Reisen (30 %) und der Klimawandel (18 %) die wichtigsten Faktoren, die das Pandemiepotenzial erhöhen, die Pathogen-Exposition steigern und eine schnellere Ausbreitung ermöglichen. Ärzte identifizierten Süd- und Südostasien (42 %) sowie Afrika südlich der Sahara (38 %) als die am stärksten gefährdeten Regionen.

Auf die Frage, was dazu beitragen würde, diese Risiken zu mindern, wiesen die meisten Teilnehmer (37 %) auf eine verbesserte Überwachung und frühzeitige Erkennung hin, gefolgt von einer schnellen Impfstoffentwicklung (22 %). Viele glauben jedoch, dass die aktuellen Systeme nicht gerüstet sind, um effektiv oder rechtzeitig zu reagieren.

„Das Gesundheitssystem hat hoffentlich aus der Vergangenheit gelernt, aber ich bezweifle, dass es vollständig vorbereitet sein wird.“
— ein Ophthalmologe auf Sermo

“Politische Konflikte und Misstrauen machen die zukünftige Kontrolle von Ausbrüchen sehr schwierig.”
— ein Allgemeinchirurg auf Sermo

Tatsächlich sagten 54 % der Ärzte, dass politische Konflikte und Misstrauen die größten Hindernisse für die globale Zusammenarbeit darstellen. Und angesichts zunehmender Bedenken hinsichtlich resistenter Pathogene und Lücken in der Infrastruktur drängen Ärzte auf koordinierte Investitionen in die Prävention von Pandemien.

Der Kernpunkt? Die Bedrohung ist real und die Sermo-Community sieht genau hin.